FAQs – Häufige Fragen
Informationen rund um Fernwärme
Vielleicht haben Sie schon eine grundsätzliche Vorstellung davon, wie Fernwärme grundsätzlich funktioniert. Aber wie genau geht das jetzt alles von statten? Woher genau kommt die Wärme und was macht das Ganze besonders? Wie läuft das mit dem Anschluss an das Netz? All diese und viele weitere Grundsatzfragen möchten wir versuchen in dieser Rubrik kurz und knapp für Sie zu beantworten.
Die Isar Loisach Naturwärme GmbH (ILN) ist ein kommunales Unternehmen. Einziger Gesellschafter sind zurzeit die Stadtwerke Geretsried – mittelbar also die Stadt Geretsried. In wenigen Monaten ist noch die Beteiligung weiterer Gesellschafter aus der kommunalen Familie geplant.
Grundsätzlich ist es für den geplanten Ausbau stets sinnvoll, so früh wie möglich Interesse zu bekunden, da dies ggfs. auch noch die Planung beeinflussen kann. Nutzen Sie hierzu am besten unsere Formular zur Interessenbekundung unter unserer Netzübersicht. In den geplanten Bauabschnitten werden unsere Mitarbeiter alle potenziellen Anschlussnehmer im Jahr vor dem Baubeginn kontaktieren, um ein Angebot zu unterbreiten.
Wir gewähren einen Frühbucherrabatt auf die Hausanschlusskosten für die Herstellung des Fernwärmeanschlusses, sofern Sie sich frühzeitig verbindlich für einen Fernwärmeanschluss entscheiden. Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Preisinformationen.
Nachdem der Bauabschnitt gebaut und alle gebuchten Anschlüsse hergestellt wurden, gibt es mindestens für die nachfolgenden 3 Jahre eine Sperrfrist und kurzfristig keine nachträgliche Möglichkeit der Anschlussnahme.
Unsere Fernwärme unterliegt aufgrund gesetzlicher Vorgaben ebenfalls Preisanpassungen. Allerdings fallen diese bei Fernwärme deutlich moderater aus als bei anderen Energieträgern. Der Grund dafür ist, dass wir keine Brennstoffe beschaffen müssen, sondern die natürliche Erdwärme nutzen. Dadurch bleibt ein wesentlicher Teil des Arbeitspreises stabil. Nur ein kleiner Teil der Kosten hängt vom allgemeinen Wärmemarkt und den Strompreisen für den Betrieb der Netzpumpen ab. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Heizlösungen wie Wärmepumpen, Gas oder Biomasse.
Die Kosten für den Anschluss an das Fernwärmenetz sind abhängig von der benötigten Leistung des Anschlusses und dessen Länge (von der Grundstücksgrenze bis in den Keller). Informationen zu den einmaligen Hausanschlusskosten erhalten Sie in unseren Preisinformationen.
Beim Vergleich von Fernwärme mit anderen Heizlösungen wie Wärmepumpen ist ein Vollkostenvergleich notwendig. Das bedeutet, dass nicht nur der Arbeitspreis pro kWh Wärme berücksichtigt werden darf. Alle Kosten müssen einbezogen werden: Investitionen für Kauf und Installation einer neuen Heizung, Brennstoffkosten, Reparatur- und Wartungskosten, Kaminkehrer usw. Dies sollte über die typische Lebensdauer von etwa 20 Jahren verglichen werden, um die Wirtschaftlichkeit wirklich zu beurteilen. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen, eine umfassende Übersicht zu erstellen.
P.S.: Bei Fernwärme ist nach 20 Jahren keine neue Investition in eine neue Heizung erforderlich, da Ihr Fernwärmeanschluss in der Regel 50 Jahre hält.
Fernwärme ist im Grunde ein „Rundum-Sorglos-Paket“. Sie als Kunde brauchen sich selbst um nichts kümmern. Weder ist eine Brennstoffbeschaffung erforderlich noch muss eine Wartung des Anschlusses beauftragt werden. Um all dies kümmert sich der Fernwärmeversorger. Je nachdem, welche Lösung Sie aktuell im Einsatz haben, gewinnen Sie durch den Fernwärmeanschluss noch zusätzlichen Platz in Ihrem Keller. Die Wärmeübergabestation ist bei Ein- und Mehrfamilienhäusern i.d.R. etwa nur so groß wie ein Kühlschrank. Das war’s!
Unsere Fernwärme wird direkt vor Ort in Geretsried gewonnen. Sie sind damit unabhängig von Widrigkeiten aufgrund internationaler Krisen oder Konflikte. Außerdem ist sie als verbrennungsfreie Wärmequelle außerordentlich klimafreundlich. Mit unserer Fernwärme spielen Themen wie CO2-Preis oder CO2-Steuer keine Rolle für Sie. Auch werden alle gesetzlichen Anforderungen an neue Heizungen von unserer Fernwärme spielend erfüllt und bringen somit einige Erleichterungen (z.B. bei Sanierungspflichten) mit sich.
Natürlich ist es nicht möglich, im Vorfeld der Planung mit jedem potenziellen Anschlussnehmer Rücksprache zu halten. Daher basiert die Planung der Anschlussbereitschaft weitgehend auf Annahmen und Erfahrungswerten. Die derzeitige Planung ist somit grundsätzlich verlässlich, wird sich jedoch voraussichtlich an einigen Stellen noch ändern. Diese Anpassungen hängen wesentlich vom tatsächlichen Interesse vor Ort ab. Eine höhere Anschlussbereitschaft kann die Planung positiv beeinflussen und erweitern, während ein geringeres Interesse auch eine Umplanung mit dem Wegfall der bisher vorgesehenen Trasse erforderlich machen kann.
Leider ist es nicht möglich, einen ganzen Ort wirtschaftlich mit Fernwärme zu versorgen. Wenn Sie zu weit von den derzeit geplanten Trassen entfernt sind, können wir Ihnen wahrscheinlich keinen Anschluss an das Fernwärmenetz anbieten. In diesem Fall müssen Sie wie bisher die beste Wärmeversorgungslösung für sich finden. Dabei kann Ihnen in Zukunft möglicherweise die kommunale Wärmeplanung helfen, die von der Stadtverwaltung aufgrund gesetzlicher Vorgaben erstellt werden muss.
Nach den aktuellen Planungen wird sich die Fernwärme grundsätzlich vom Gewerbegebiet Gelting bis nach Stein erstrecken. Für die Erschließung der vorgesehenen Bereiche ist ein gewisser Wärmebedarf erforderlich. Da die Verlegung von Fernwärmeleitungen relativ kostenintensiv ist, ist es nicht sinnvoll und wirtschaftlich, das gesamte Stadtgebiet zu erschließen.
Genauere Informationen zu den geplanten Ausbaugebieten finden Sie in unserer Übersicht zum geplanten Netzausbau.
Der Baubeginn des Fernwärmenetzes ist abhängig vom Bohrfortschritt und ist zurzeit für 2026 vorgesehen. Der Aufbau des Grundnetzes soll in sechs Bauabschnitten in den folgenden 6 bis 7 Jahren erfolgen. Der Ausbau dieses Grundnetzes erfolgt dabei von Nord nach Süd, da er logischerweise im Norden bei den Bohrungen bei Gelting beginnt. Danach erfolgt dann über die vielen weiteren Jahre ein steter Ausbau bzw. die Nachverdichtung entlang der dann vorhandenen Trassen.
Ein Umbau der Heizungen in Ihrem Gebäude ist nicht erforderlich. Dies gilt auch für alte Bestandsgebäude. Es gibt auch keine Einschränkungen bzgl. benötigter Vorlauftemperaturen. Lediglich auf dem Grundstück müssen die Rohrleitungen für den neuen Fernwärmeanschluss bis in den Keller verlegt werden. Im Keller muss die neue Wärmeübergabestation (im Einfamilienhaus so groß wie ein Küchenschrank) anstelle Ihres alten Heizkessels in das Heizsystem des Hauses eingebunden werden. Aber das war es dann auch schon. Im Rest des Hauses sind keine Arbeiten erforderlich. Fertig!
Unsere Fernwärme ist so umwelt- und klimafreundlich, weil wir hier nur die ohnehin vorhandene, unerschöpfliche Energie aus dem Erdinneren für die Aufheizung des Fernwärmenetzes einsetzen. Durch die Nutzung dieses Energieträgers entsteht nahezu kein CO2-Ausstoss. Zudem findet die Zirkulation des Geothermie-Wassers durch physikalische Gegebenheiten („Prinzip Schwerkraft-Heizung“) durch den sog. „Thermo-Siphon-Effekt“ ohne nennenswerten Energieeinsatz statt.
Bei der Fernwärme wird die Wärme aus der Geothermie-Bohrung in einer Wärmeübergabestation am Bohrplatz auf das Fernwärmenetz übertragen. Von dort zirkuliert das Heizwasser im Wärmenetz bis in jedes angeschlossene Gebäude und wird dort im Keller in einer Wärmeübergabestation nochmals an den Heizkreis im Gebäude übertragen. Es handelt sich somit um drei geschlossene Kreisläufe (Geothermie/Fernwärmenetz/Heizung).
Am Hofgut Breitenbach werden nach und nach vier Eavor-Loops errichtet. Jeder dieser Loops hat eine thermische Leistung von rund 15 Megawatt. Insgesamt werden also 60 Megawatt thermische Leistung vorhanden sein. Das geplante Fernwärmenetz für Geretsried wird etwa die Hälfte dieser Leistung beanspruchen.
Geothermie ist die Nutzung von Erdwärme, also der Energie aus dem Inneren der Erde. Sie wird durch Bohrung in die Erdkruste mit einer Tiefe von rund 4.500 m gewonnen. In den Bohrungen zirkuliert in einem geschlossenen System Wasser, welches die Wärme zu Tage fördert. An der Oberfläche wird diesem Wasser die Wärme entzogen und auf das Fernwärmesystem übertragen für das Beheizen von Gebäuden.
Unsere Fernwärme wird über Tiefengeothermie-Bohrungen in Geretsried am Hofgut Breitenbach südlich von Gelting gewonnen. Dort kommt das fortschrittliche Eavor-Loop-System zum Einsatz.
Für weiterführende Informationen zur Bohrung und der Technologie empfehlen wir Ihnen die Projekt-Webseite der Eavor unter: Eavor-Loop™ Geretsried (eavor-geretsried.de)
Unter Fernwärme versteht man die zentrale Versorgung von Privathäusern und Gewerbebauten mit Wärme. Die aus der Wärmequelle gewonnene Wärme wird über ein Leitungsnetz zu den Kunden geleitet, die damit heizen oder Warmwasser erzeugen.
Mit der eingesetzten Technik wird kein Tiefenwasser für die Geothermie eingesetzt (weder Entnahme noch Reinjektion). Das System ist ein geschlossenes und versiegeltes System. Es findet kein Austausch mit Wässern aus dem Untergrund statt. Das von der Oberfläche eingebrachte Wasser zirkuliert ständig im Kreis.